29. März 2024

Homematic IP – Access Point

Ich möchte hier mein „kleines“ Projekt zur Heimautomatisierung vorstellen.
Ich habe bei einem Freund gesehen was man alles mit so einer SmartHome Steuerung machen kann und mir Ideen geholt wie ich das auch bei mir umsetzen kann. Mein Kumpel steuert mittlerweile sein ganzes Heim mit diversen Sensoren. Ich habe mich einmal entschieden meine Heizung mittels Homematic IP zu automatisieren.
Homematic IP ist von der Firma eQ-3 und der Vertrieb erfolgt unter anderem über den Vertriebspartner ELV. (Aber auch über Amazon bzw. andere Vertriebspartner kann man die Produkte erwerben)

Am Anfang stand die Frage ob ich mich für Homematic IP via Access Point (Cloudlösung) oder Homematic IP via Homematic Zentrale CCU3 (Central Control Unit – Rev. 3) entscheide.
Die Access Point Lösung ist die Cloudlösung von Homematic IP. Hier wird alles mit einer Smartphone-App gesteuert. Und zwar nur mit der App.
Die CCU3 Lösung ist die advanced Lösung die über eine zentrale Einheit im eigenen Netzwerk alle Sensoren ansteuert. Man kann hier sehr viel einstellen und konfigurieren. Die Lösung gibt es standardmäßig „von der Stange“ aber nur für den PC. Vorab schon verraten, auch hier kann man mit VPN-Lösungen eine App inkludieren und damit steuern und diverse andere Statistiken mit z.B. Grafana erstellen. Aber wie gesagt, diese Lösung ist schon eher anspruchsvoller.
Da ich schnell und einfach loslegen wollte, habe ich mich für die Homematic IP Accesspoint Lösung entschieden. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass ich auch noch die CCU3 Lösung ausprobieren werde.

Um sofort starten zu können habe ich mir ein Starter Set gekauft und zusätzlich noch extra Heizungsthermostate. Ich möchte sechs Heizkörper ansteuern. Bei den Heizungsthermostaten habe ich mich dann für verschiedene Varianten entschieden, da ich hier vergleichen möchte.
Das Starterset besteht aus dem Access Point und zwei „Homematic IP Basic“ Thermostaten (HmIP-eTRV-B). Dann habe ich mir noch zwei „Homematic IP Standard“ (HmIP-eTRV-2) und zwei „Homematic IP EVO“ Thermostate (HmIP-eTRV-E) gegönnt.
Die Thermostate unterscheiden sich nicht wirklich in ihrer Funktion, aber im Aussehen und Bedienung.
Hier eine Liste der Unterschiede (https://homematic-ip.com/sites/default/files/downloads/vergleich-hmip-heizkoerperthermostate.pdf) Wie man sieht gibt es zur Zeit auch noch zwei weitere Thermostate (HmIP-eTRV-C und HmIP-eTRV-CL) Was mir dann doch noch aufgefallen ist. Das Basic Thermostat lässt sich durch das schräge Display nicht immer gut ablesen. Vor allem wenn der Heizkörper so verbaut ist das man nicht gut hinsieht. (steuert man aber alles mit der App, spielt das Ablesen aber keine große Rolle) Die direkte Ablesbarkeit beim Standard und EVO von oben oder vorne (je nachdem wie man das Thermostat montiert) ist da viel besser. Der Thermostat EVO ist der eleganteste in der Runde und lässt sich auch sehr angenehm bedienen.

Homematic IP Starterset
Homematic IP Starterset (Inhalt)
Basic (HmIP-eTRV-B)
Standard (HmIP-eTRV-2)
EVO (HmIP-eTRV-E)

Die Installation des Access Points war relativ einfach und schnell. Gerät aus der Verpackung nehmen, Strom und LAN anschließen und mit der App in der Cloud registrieren. Dazu muss man einen QR-Code scannen, der auf der Rückseite des AP aufgedruckt ist. Das Schöne an dieser Cloudlösung ist, dass man keine Benutzerbezogenen Daten angeben muss. Wenn die Statusleuchte blau leuchtet ist schon alles erledigt und der Accesspoint einsatzbereit. Mein AP hat gleich einmal automatisch ein SW Update gemacht, das hat einige Minuten gedauert, und war dann auf dem aktuellsten SW Stand.

Als nächstes bin ich die Montage der Heizkörperthermostate angegangen. Hier habe ich gleich einmal die erste Enttäuschung erlebt. Es gibt hier verschiedene Maße der Verbindungen. An den Homematic-IP Thermostaten sind M30x1,5 Verbindungen angebracht. Meine Heizkörper sind aber nach dem HERZ-Standard mit M28x1,5 Gewinden ausgestattet. Also musste ich mir Gewinde Adapter besorgen. Die gibt es dann auch gleich von Homematic. Ich habe mir aber welche aus dem Baumarkt besorgt, diese sind aus Metall und haben mir besser gefallen. Und für eng verbaute Heizkörper gibt es auch noch spezielle Winkeladapter. Die Montage der Adapter und Thermostate ging dann einfach und schnell.
Achtung: Es gibt auch noch andere Varianten wie man das Thermostat am Heizkörper anbringen kann. Hier möchte ich Danfoss erwähnen. Diese Verbindung funktioniert etwas anders als bei den meisten Thermostaten.
Eine Vorabüberprüfung, wie die Heizungsthermostate montiert werden, hätte mir ein bisschen Ärger erspart.

M28-M30x1,5 Adapter
Montage: M28-M30 Adapter
Montage: HmIP-eTRV-2

Nun ging es and das Anlernen der Thermostate am Access Point. Hier wird man wirklich sehr gut durch ein Menü in der Smartphone App geführt. Man muss hier entweder einen QR-Code scannen (liegt der Verpackung der Thermostate bei oder ist auch am Thermostat selbst angebracht) oder man gibt die letzten vier Stellen des Thermostat-Codes manuell in der App ein. Auch diese sind am Thermostat selber angebracht oder in der Verpackung zu finden. Auch das ging problemlos und flott.
Somit konnte ich auch schon beginnen mich mit der App und dem System zu Spielen. Die Temperaturen kann man entweder direkt an den Thermostaten einstellen oder über die App. Es gibt auch die Möglichkeit für jeden Wochen Tag ein Temperaturprofil zu erstellen. Alles ist wirklich sehr einfach und intuitiv gestaltet. Bei dem einen oder anderen Punkt muss man dann doch die Bedienungsanleitung zu rate ziehen, aber auch hier ist alles wunderbar verständlich beschrieben.

Zum Thema Duty-Cycle möchte ich noch ein paar Worte sagen. Auf der Homepage von eQ-3 findet man folgende Erklärung dazu.

Der Duty Cycle beschreibt eine gesetzlich geregelte Begrenzung der Sendezeit von Geräten im 868 MHz Bereich. Das Ziel dieser Regelung ist es, die Funktion aller im 868 MHz Bereich arbeitenden Geräte zu gewährleisten.
In dem von uns genutzten Frequenzbereich 868 MHz beträgt die maximale Sendezeit eines jeden Gerätes 1 % einer Stunde (also 36 Sekunden in einer Stunde). Die Geräte dürfen bei Erreichung des 1 %- Limits nicht mehr senden, bis diese zeitliche Begrenzung vorüber ist.

eQ-3 Homepage: https://www.eq-3.de/service/faq/manchmal-kann-ich-das-system-die-geraete-nicht-steuern-was-bedeutet-duty-cycle.html

Der Duty-Cycle ist also nur ein Schutz der freien 868MHz Frequenz. Er verhindert ein blockieren der Frequenz, also eigentlich etwas Gutes. Mir ist es dann schon passiert das ich einiges ausprobiert und sehr viel mit den Temperaturen gespielt habe (also viel zwischen Access Point und Thermostaten gesendet) sodass halt dann plötzlich kein Verstellen der Temp. via App möglich war – also Duty-Cycle Schutz. Dann heißt es einfach mal eine Stunde warten und dann geht wieder alles. Also wenn sich die erste Euphorie über das neue Smart-Home gelegt hat und die anfänglichen „Spielerein“ zu Ende sind, dann kommt man relativ selten in diese Begrenzung. Im Normalbetrieb läuft dann auch alles ganz nach Plan.

Bei mir arbeitet das System jetzt seit Tagen stabil. Die eine oder andere Anpassung an den Heizprofilen gab es noch und wird es auch noch weitergeben. Aber alles in allem bin ich von dem System begeistert. Ich habe bei mir vorerst nur Thermostate verbaut. Aber es gibt noch unzählige andere Möglichkeiten wie man diverse Sensoren und Aktoren miteinander verknüpfen kann. Ein Klassiker ist hier die Verbindung von Fenstersensoren mit dem Thermostat. D.h. wenn man ein Fenster öffnet, wird der dazugehörige Thermostat so geschaltet das nicht unnötig Energie verschwendet wird. Schließt man das Fenster wieder, geht der Heizungsthermostat in Normalbetrieb über. Je nachdem welche Sensoren und Aktoren man verwendet sind hier der Phantasie keine Grenzen gesetzt und die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten jedem selbst überlassen.

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